Wie krank müssen Menschen sein

Degerlochs Bezirksvorsteher Marco-Oliver Luz (Bild) hat sich bisher vorbildlich engagiert, wenn es darum ging der Pandemie Paroli zu bieten. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass er selbst sehr heftig coronaerkrankt war, sondern auch, weil ihm das Gemeinwohl sehr am Herzen liegt. Ob Maskenkontingent, Teststationen oder Impfaktionen - Luz war immer vor Ort, um in seinem Stadtbezirk den Mitbürgern hilfreich zur Seite zu stehen.

"Tue nichts Gutes, dann widerfährt dir nichts Böses", heißt ein altes Sprichwort, aber das entspricht nicht der Denk- und Handlungsweise unseres Bezirksvorstehers. Trotzdem widerfuhr ihm auf lokaler Ebene, was Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auch passiert ist - eine Morddrohung. "Wie die Polizei mir versichert hat, nimmt sie die erste Morddrohung der Impfgegner gegen meine Person noch ernst, das verliert sich aber mit jeder weiteren immer mehr. Und der morgendliche Anblick von Grablichtern vor der Rathaustür wird irgendwann auch Normalität. Ich will aber nicht verschweigen, dass mich die Morddrohung psychisch mitgenommen hat, aber das gehört wohl momentan zum Politikerleben dazu", sagt Luz zu den aktuellen Ereignissen, die ihn persönlich betreffen.

Wie krank müssen Menschen sein, die in diesen Zeiten jene auf heftige Art attackieren, die sich für andere einsetzen. Man kann Corona-Verordnungen kritisieren, man kann das Impfen ablehnen - aber andere in ihrer Arbeit für das Gemeinwohl mit Morddrohungen zu belasten, ist hochkriminell und abscheulich. "Wie krank müssen Menschen sein" - das ist auch das Resümee von Bezirksbeirat Uli Demeter, der mehrmals die Woche ehrenamtlich in der Teststation Alte Scheuer tätig ist. "Wir haben ein Kaffeekässle für Spenden aufgestellt, das immer unter den Mitarbeitern aufgeteilt wird. Da kommen meist so um die 20 bis 30 Euro pro Tag zusammen. Kürzlich hatten wir einen großen Andrang an Personen, die getestet werden wollten. Am Ende des Tages waren aus dieser Kasse alle Scheine weg", bemerkt Demeter.

Kaum zu glauben, aber wahr - zu was Menschen selbst in der Pandemie fähig sind.

So gesehen

Ihr Zack!